900 Ruderkilometer auf deutschen Gewässern |
Das ganz andere Urlaubsvergnügen900 Ruderkilometer auf deutschen Gewässern08/2007 Rainer Wollenschneider nahm an Extrem-Rudertour teil Rastatt(-). Von einem „Urlaubsvergnügen“ der besonderen Art ist eben das Vorstandmitglied des Ruder-Clubs Rastatt, Rainer Wollenschneider, zurück gekehrt. Er nahm an einer Extremrudertour mit 900 Gesamtkilometern auf der Elbe und Berliner Gewässern innerhalb von 14 Tagen teil. Dr. Thomas Haarhoff aus Bad Oldesloe hatte die etwas andere Rudertour im Rahmen des Gemeinschaftsfahrtenprogramm des Deutschen Ruderverbandes angeboten. Startpunkt der Tour mit drei Ruderzweiern und einem Dreier mit Steuermann/-frau war der Ruderclub Slavia im tschechischen Decin. Bis zu 90 Kilometern pro Tag wurden dann von den vier weiblichen und männlichen Ruderercracks zurückgelegt. Zum Hintergrund der Fahrt hatte Fahrtenleiter Thomas Haarhoff verlauten lassen: „Wir sind auf Ruder- und nicht auf Kulturtour.“ Doch nach dem täglichen Wecken um 5.30 Uhr und dem Start der Etappen ab 7.00 Uhr sorgten manche Augenscheine für eine Auflockerung. Die Fahrt durch das Elbsandsteingebirge, Schloss Pillnitz, die Kulisse Dresdens, die Domfelsen von Meissen und Magdeburg waren ebenso optische Augenweiden, wie die in Berlin gesammelten Eindrücke vom Wasser aus. Bei einer Stadtdurchfahrt in der deutschen Hauptstadt sah man den Potsdamer Platz und den Zoo aus einer wahrlich anderen Perspektive. Bei den extremen Tagesetappen (ohne einen Ruhetag) von durchschnittlich über 60 Kilometern auch auf stehenden Gewässern wurde natürlich zwischen hohen Temperaturen und unerbittlichen Regengüssen in Berlin und im Finale nach Tangermünde das Hinterteil der Ruderer strapaziert. Rainer Wollenschneider verzichtete auf das anfänglich „dämpfende“ Rudererkissen und zog es vor, den Rollsitz „pur zu genießen.“ Zum „Stoff aus dem die Kilometer sind“ gehörten auch mehrere Liter Mineralwasser pro Tag, sowie ein legales Doping mit Magnesium, Kalzium und Vitaminen. Wenn man die Teilnehmer an der extremen Rudertour, teilweise mehrfache Umrunder des Äquators, nach ihrer Motivation befragt, so entlockte ihnen Rainer Wollenschneider, dass es sich wohl um einen „Ruder-Kilometer-Virus“ handeln muss. Wenn man das Alter der Teilnehmer an der Tour „Decin – Berlin – Lauenburg“ von Mitte Dreißig bis weit in die Sechziger bedenkt, so wird dazu wieder einmal belegt, dass Rudern Fitness bis ins hohe Alter liefern kann.
Bild: Rainer Wollenschneider vom Ruder-Club Rastatt „überstand“ eine Extremrudertour mit über 800 Kilometern auf Elbe und Berliner Gewässern, die von Dr. Thomas Haarhoff (rechts) organisiert wurde. |